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Vorstellung

Die Vorstellung ist ein ästhetisches\ Mittel, das auf der absichtlichen Induktion von Gedanken, die nicht über die Sinnesorgane an das Nervensystem gelangen, sondern direkt dort ablaufen, basiert. Außerhalb der Vorstellung nach technetoistischen Verständnis als ästhetisches\ Mittel hat sie auch Bedeutung für den Ablauf von Überlegungen, ferner basieren Gedankenexperimente auf ihr.

Voraussetzungen

Die Voraussetzungen der Vorstellung sind unmittelbar neurologisch, was auch durch die kulturell universelle Existenz von Träumen ausgedrückt wird. Insbesondere werden keine Materialien, chemische Modifikationen des Nervensystems oder vergleichbare Hilfsmittel benötigt. Ferner wird Vorstellung typischerweise nicht didaktisch gelehrt.

Eigenschaften

Da die Vorstellung nur innerhalb des eigenen Nervensystems abläuft, ist es nicht möglich, sie zu reproduzieren oder ohne besondere Maßnahmen anderen zu vermitteln. Während etwa eine visuelle Abbildung (z.B. ein Gemälde), das zum ästhetischen\ Mittel Kunst gehört, beliebig verfielfältigt und übertragen werden kann, ist dies bei der Vorstellung nur durch nachträgliche Schilderung möglich. Dies überschreitet jedoch bereits die Grenze zur Erzählkunst. Bislang ist es nicht verlässlich möglich, die Vorstellung des Nervensystems elektronisch aufzuzeichnen. Grobe Erkennung von Mustern wurde jedoch bereits erzielt.

In der vorgestellten Ebene gibt es kaum Raum für Selbstregulierung. Während eine Simulation aus klaren mathematischen Regeln besteht, Kunst gewissen physikalischen oder ökonomischen Grenzen unterliegt und insbesondere im ästhetischen Verhalten der Ausgang bei der Beteiligung mehrerer Personen nicht kontrollierbar bzw.\ bestimmbar ist, kann in der Vorstellung geradezu alles passieren, was irgendwie denkbar ist. Dem Gegenüber steht ein eher schwacher, nicht reproduzierbarer Eindruck, der schnell durch das Unterbewusstsein in eine „heile\ Welt“ gelenkt werden kann, wenn die ausübende Person in der kritischen Hinterfragung der Vorgänge in der eigenen Vorstellung nicht geübt ist.

Träume

Träume sind gewissermaßen ein Sonderfall der Vorstellung, bei denen das Nervensystem eigenmächtig bestehende Erfahrungen kompositorisch zusammensetzt. Träume können mit unter weitaus stärker als absichtliche Vorstellungen sein. Es existiert die Auffassung, dass es mit geeigneter Übung möglich sei, sich an Träume kontrolliert zu erinnern und diese mit ausreichender Übung auch zu beeinflussen.

Kombination mit anderen ästhetischen Mitteln

Während alle anderen ästhetischen\ Mittel mehr oder weniger physisch stattfinden und Außenstehenden unmittelbar gezeigt werden können, ist die Begrenzung der Vorstellung auf das eigene Nervensystem Auslöser für eine gewisse Isolation vor den anderen ästhetischen\ Mitteln. Generell geht, dass die anderen drei ästhetischen Mittel (Kunst, Simulation, ÄV) eher die Vorstellung beeinflussen können, als umgekehrt.

Kunst

Kunst kann insbesondere verwendet werden, um eine abgelaufene und in Erinnerung behaltene Vorstellung zu fixieren, um diese später erneut wahrzunehmen, oder anderen zukommen zu lassen. Ferner ist die Vorstellung für die Kunst (ebenso wie das ÄV) eine Art sandbox, in der mit vergleichsweise geringen Aufwand Konzepte einer Handlung oder sonstiger Ereignisse auf gewünschte Eigenschaften durchdacht werden können. Regelmäßig führt Kunst zur Anregung von Vorstellung.

Simulation

Die Verknüpfung zwischen Simulation und Vorstellung ist ziemlich schwach. Wenn, führt der Verlauf der Simulation meist zu Vorstellung, was jedoch schon dadurch begrenzt wird, dass Simulationen an sich (praktisch werden sie jedoch viel mit Kunst kombiniert) äußerst abstrakt ist. Es ist somit strittig, ob die Simulation oder die Kunst Auslöser der Vorstellung ist.

Ästhetisches Verhalten

ÄV und Vorstellung sind fundamental verbunden; genau genommen ist ÄV nur dadurch ÄV, dass man es sich vorstellt. Würden die Teilnehmer des ÄV sich nicht ihre Position und Situation innerhalb des ÄVs vorstellen, wäre die Idee des ÄVs grundlegend verfehlt.

Besondere Bedeutung hat für das Rollenspiel, dass neben der nach außen gezeigten, durch Vorstellung entstandene Handlung, auch innere Vorstellung existiert, welche die Umgebungsbedingungen des ÄV als zutreffend voraussetzen.

vorstellung.txt · Zuletzt geändert: 2021/04/21 09:51 (Externe Bearbeitung)