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technetoistisches_manifest
  1. Die Bestimmung des Menschen ist das Glück
  2. Die Bestimmung der Ästhetik ist, Gedachtes von der realen Existenz unabhängig wahrnehmbar zu machen
  3. Die Bestimmung ästhetischer Regeln ist, die Gültigkeitsbereiche von Wirkungen zu systematisieren
  4. Ästhetische Bildung dient dem Erlernen der für den Kontext einer ästh.\ Wirkung relevanten Eigenschaften, der Lesart, sowie der Sensibilisierung für objektiv vorhandene Eigenschaften
  5. Ästhetische Bildung darf nicht dazu führen, Wirkungen un-authentisch aufzuzwingen
  6. (a) Kitsch entsteht primär durch triviale Abkürzungen und der Suche nach vermeintlichen Auswegen von ästhetischer Bildung. Ein Kitsch-Trope referenziert aus Konvention eine quasi-Emotion aus, anstatt Emotion selbst auszulösen.
  7. (b) Jedes Werk, das generell Kitsch verkörpert, kann unter spezifischen (wenn auch teils konstruierten) Bedingungen legitim sein
  8. Ästhetische Wirkung kann niemals völlig alleinstehend sein, sondern hat immer einen Kontext, der (unabhängig, ob er gewünscht ist) thematisiert und berücksichtigt werden muss
  9. Das Universum ist ein abstrakter Raum, ein Gebilde, eine Sammlung geschaffener Daten, in dem für sich isoliert intertextuelle Referenzen existieren; Bezug zur äußeren „echten“ Welt ist nicht notwendigerweise beabsichtigt/erwünscht, jedoch kann das Universum (und das ist es in den meisten Fällen) ein Fork, eine Abspaltung des realen Universums sein, oder auch ein Mod (ein Regelsatz, der nicht alleinsteht, sondern definiert, wie ein gegebenes Universum abgeändert wird).
  10. Das reale Universum unter ästhetischen Aspekten zu analysieren ist nicht zielführend; ebenso darf dem Werk nicht beliebig ästhetische Intention postuliert werden.
  11. Einem Kunstwerk selbst sollte niemals die Intention unterstellt werden, etwas „auszusagen“, also eine Auffassung des Verfassers oder die Äußerung einer Kritik darzustellen, es sei denn, der Verfasser hat ausdrücklich außerhalb des Werkes dargelegt, dass es keine autonome Kunst darstellt.
  12. Wert und Relevanz einer ästhetischen Wirkung stehen in keinem Zusammenhang zum technischen oder handwerklichen Aufwand.
  13. Schneller Konsum kann etwas gutes sein; es kann ferner ein Mangel sein, die erforderliche Zeit der Auseinandersetzung unbegründet hinauszuzögern, etwa durch Fehlplatzierung kubistischer Geometrie
technetoistisches_manifest.txt · Zuletzt geändert: 2021/04/21 09:51 (Externe Bearbeitung)