Häufig gestellte Fragen

Hier sind einige häufig gestellte Fragen und solche, die sich ergeben könnten. Derzeit gibt es 4 Fragen.

Warum finde ich nirgendwo sonst (z. B. auf Wikipedia) Informationen zum Technetoismus?

Der Technetoismus ist eine neu begründete Kunstphilosophie. Dieses Internetangebot wurde explizit eingerichtet, um diese neue Idee der Öffentlichkeit zu präsentieren - es handelt sich also um eine Erstveröffentlichung. Entsprechend länger dauert es, bis die Ideen von Dritten referenziert und aufgenommen werden.

Technetoistische Kunst soll explizit aus den bereits existierenden Stilen existieren. Ist dies nicht Zeugnis eines Mangels an Kreativität?

In den Jahrhunderten der Kunstgeschichte haben Künstler aus unterschiedlichen Beweggründen verschiedene Stile entwickelt, variiert, und speziell im 20. Jahrhundert wurde eine Vielzahl neuer künstlerischer Ideen hervorgebracht. Neue Ideen sind stets ein Beitrag dazu, sich künstlerisch besser ausdrücken zu können, und insbesondere aus technetoistischer Sicht eine Möglichkeit, differenzierter und genauer ein Universum darzustellen.

Die Frage nach der mangelnden Kreativität impliziert, dass es einem technetoistischen Künstler überhaupt um stilistische Innovation geht, was tendentiell eher verneint werden muss, da das hauptsächliche Interesse erklärterweise in der Erschaffung und Darstellung technetoistischer Universen besteht. Hierzu existiert bereits eine Vielzahl von Stilen mit langer Rezeptionsgeschichte. Dies schließt nicht aus, dass ein Technetoistischer Künstler eignene Stile entwickelt - jedoch ist die Erschaffung des Universums (und damit die inhaltliche Kreativität) gegenüber der stilistischen im Vordergrund.

Darüber hinaus ist fragwürdig, ob es heute noch möglich ist, bedeutend neue Stile zu begründen. Mit der Postmoderne hat sich die Tendenz zunehmend von einer Erweiterung der Kunstsprache zu einer Schaffung von Originalität entwickelt. So bemerkenswert diese auch sein können, handelt es sich selten um eine Innovation, die bei der Darstellung einer Vielzahl von Inhalten von Bedeutung ist. Die Techniken und Stile, um ein Universum niveauvoll darzustellen, existieren bereits. Das bedeutet keineswegs, dass es am besten funktioniert, diese direkt zu übernehmen.

Ist ästhetisches Verhalten überhaupt Kunst?

Dies hängt sehr von der Definition der Kunst ab. Wichtig ist vor allem, dass man den Begriff Kunst bei der Beantwortung dieser Frage neutral sieht, und nicht für ein Prädikat, das etwas Gutes auszeichnet, hält.

Unserer Meinung nach ist ästhetisches Verhalten keine Kunst, sondern bildet zusammen mit der Kunst (sowie der Vorstellung und der Simulation) die Gesamtheit der Methoden, um ein technetoistisches Universum zu Erleben bzw. es wahrnehmbar zu machen. Der Grund dafür ist, dass das ästhetische Verhalten durch seinen untrennbaren Bezug zum menschlichen Lebenswandel - im Gegensatz zur Kunst - keine bloße Menge von Informationen (wie eine Tanznotation oder ein gescanntes Gemälde) ist, die bewusst geschaffen wurde, sondern auf dynamischen Entscheidungen basiert, die das Universum darstellen.

Ist der Technetoismus eine völlig neue Idee?

Der Technetoismus erhebt nicht den Anspruch, eine vollkommen neue Idee zu sein. Insbesondere halten wir die Möglichkeiten, die der Technetoismus bietet, für wichtiger als die Frage, ob es sich um eine vollständige Innovation handelt.

Siehe auch: Wozu Technetoismus?

Das Konzept des Universums existiert insofern schon, dass es viele literarische Werke gibt, die über die Literatur hinaus in anderen Kunstformen aufgegriffen wurden. Ebenso existieren Universen unter dem Hintergrund, dass verschiedene Werke (praktisch immer jedoch vom gleichen Autoren, wobei dies auch urheberrechtliche Hintergründe haben dürfte) erschienen, deren Handlung im selben Universum stattfinden.

Die Panstilistik ähnelt zwar der postmodernen Polystilistik, ist jedoch weitergehend. Während das Attribut polystilistisch i.d.R. einen Künstler bezeichnet, dessen Gesamtwerk von verschiedenen Stilen (meist auch solche, die der Kunstgeschichte entstammen) geprägt ist - es geht also um den Künstler und die Tatsache, dass seine Werke unterschiedliche Stile aufweisen - ist Panstilistik ein Begriff, der das Konzept eines Werkes bezeichnet: Nämlich, dass potentiell alle künstlerischen Formen, die existieren, abhängig von ihrer Wirkung verwendet werden. Dies ist insbesondere so zu verstehen, dass innerhalb eines Werkes mehrere Stile verwendet werden, und diese als kunstsprachliches Mittel fungieren. Ein Beispiel ist Programmmusik, welche grundsätzlich der Romantik zuzuordnen ist, jedoch (in Abstimmung mit dem programmatischen Inhalt) auch Abschnitte in Zwölftontechnik enthält.

Es handelt sich hierbei keineswegs um ein neu erfundenes Konzept, sondern um jenes, welches wir im Zusammenhang mit dem Technetoismus für das am besten passende halten, da es auf alle Ausdrucksmöglichkeiten, die bekannt sind, zurückgreift, und damit nicht einen Kunststil zum Ideal erhebt. Dies schließt freilich nicht aus, dass - wenn es angebracht ist - in einem Werk ausschließlich ein Stil angewendet wird. Hier gilt die für den Technetoismus generell sinnvolle Regel: Alles ist erlaubt, solange es gegenüber anderen Möglichkeiten begründetermaßen bevorzugt werden kann, oder absolut gleichermaßen vertretbar ist. Mit erlaubt sei hier auf gar keinen Fall eine gesetzliche Forderung gemeint (denn dies wäre gegen die Kunstfreiheit!), sondern, dass es bei Einhaltung dieser Regel als technetoistisches Werk anerkannt werden wird.

Nun zum letzten wichtigen Merkmal des Technetoismus: Ästhetisches Verhalten, oder, allgemeiner ausgedrückt: Methoden zur Darstellung und Wahrnehmung eines Universums, die über künstlerische Methoden hinausgehen. Es gibt historische Beispiele für Handlungen, die wir als ästhetisches Verhalten auffassen (etwa die Gründung von Ritterbünden in der europäischen Romantik), ebenso das in der Gegenwart und insbesondere durch das Internet zunehmend verbreitete Rollenspiel, um nur zwei Beispiele zu nennen.

Bevor nun jemand in Bezug auf die Innovation des Technetoismus desillusioniert ist, sei erwähnt, dass es uns nicht darum geht, etwas Neues zu erfinden, sondern ein Konzept zu entwickeln, welches es im größt- und bestmöglichen Umfang ermöglicht, das Fiktionale so wirken zu lassen, dass es dem realen gleicht. Obwohl Technetoismus wesentlich mehr als eine Beschreibung der gegenwärtigen Herangehensweise beim Versuch, dies umzusetzen, ist, denken wir, dass eine Beschreibung, wie dies möglich ist, und was das philosophische Konzept dahinter ist, wichtiger ist, als die Frage, ob es eine völlig neue Entwicklung ist. In der heutigen Zeit ist es schwierig, wenn nicht unmöglich, etwas vollkommen Neues zu entwickeln. Die Berufung auf die Gedankengänge anderer scheint notwendig.


Creative Commons Lizenzvertrag
Dieses Werk ist lizenziert unter einer Creative Commons Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0 International Lizenz.